Im Mai 2022 veröffentlicht die Antidiskriminisierungsstelle des Bundes eine Studie zur Benachteiligung von Eltern und Pflegenden in der Arbeitswelt. Sie kommt zu dem Schluss:
Diskriminierung von Eltern und Pflegenden im Job weit verbreitet.
41% der Eltern erlebten Benachteiligung
27% der Pflegepersonen erleben Diskriminierung
Dabei beginnt Diskriminierung bei abfälligen Kommentaren und geht bis zum Entziehen von Verantwortung oder Wegfall von Aufstiegsmöglichkeiten. Ebenso zeigt die Studie, dass sich Elternschaft oder familiäre Pflege auf Leistungsbeurteilung, Gehalt und Karriereperspektive auswirkt.
26 % der werdenden Mütter und 15 % der werdenden Väter wurde im Arbeitsleben Verantwortung und anspruchsvolle Aufgaben entzogen
48 % der Pflegepersonen erlebten mindestens einer diskriminierenden Erfahrung am Arbeitsplatz
„Wer Fürsorgeverantwortung übernimmt, muss im Job mit Nachteilen rechnen. Damit schaden Arbeitgeber*innen sich letztlich auch selbst, weil sie Mitarbeitende demotivieren“ fasst Bernhard Franke, kommissarische Leiter der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, die Ergebnisse zusammen. (Zitat: https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ueber-diskriminierung/lebensbereiche/arbeitsleben/fuersorgende-erwerbstaetige/fuersorgende-erwerbstaetige-node.html)
Als wichtigsten Stellhebel zur bessere Vereinbarkeit von Familie&Beruf bzw. Pflege&Beruf bewerten die Befragten die Flexibilisierung der Arbeitsorganisation. Genauso wichtig ist den meisten Eltern (67 %) und Pflegepersonen (54 %) die Ausweitung des rechtlichen Diskriminierungsschutz für Personen mit familiärer Fürsorgeverantwortung.
Deswegen lohnt es sich pro-aktiv die Veränderung der eigenen Unternehmenskultur familienfreundlich zu gestalten, um die Potentiale von Eltern und pflegenden Angehörigen zu nutzen. Und nicht erst in Unsicherheit und Angst zu agieren, wenn Gesetz dazu zwingen.
Die ausführliche Studie ist hier veröffentlicht: https://lnkd.in/eYPetmxp